Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom

(mit und ohne Hyperaktivität)

  • das hyperaktive Kind
  • das hypoaktive Kind

Im Vorfeld der Aufnahme während der Informationsabende für die Eltern und während der Aufnahmegespräche erfahren wir häufig, dass die Schülerinnen und Schüler gerade der 4. Grundschulklassen mit dem Problem des ADS (allgemeine Bezeichnung) leben. Daher müssen wir uns im Sinne der christlichen Orientierung und des christlichen Profils unseres Gymnasiums Gedanken machen, wie wir im Interesse dieser Kinder und Jugendlichen vorgehen, damit ihnen die bestmögliche Bildung erwächst.
Ganz wichtig dabei ist aber, dass pro Klasse eine Schülerzahl von 2 ADS – Kindern nicht überschritten werden darf.

Schwierigkeiten können in allen Bereichen entstehen:

  1. SPRACHE: Verstärkte Probleme beim Lesen und Schreiben. Buchstaben und Wörter werden nur mühselig als solche erkannt und gelesen. LEGASTHENIE kann die Folge sein.
  2. MATHEMATIK: Jede Form der Abstraktionsleistung wie Unterscheiden, Bewerten, Zuordnen usw. bereitet Schwierigkeiten. DYSKALKULIE kann die Folge sein.
  3. SOZIALER BEREICH: Unverständnis bei den Eltern und Lehrern, Ermahnungen und Bestrafungen führen nur zu weiteren Misserfolgen und Ablehnung. Das Kind verliert die Freude an der Schule. Sie ecken selbst bei ihren Mitschülern oft an. SCHULVERWEIGERUNG kann die Folge sein

Wie bereits im Leitbild verankert ist, wollen wir Kindern mit ADS die gleichen Bildungschancen geben wie den „anderen“ Kindern. Dazu müssen wir den Kindern vom ersten Tag des Schulbesuches das Gefühl und die Motivation geben, sich selbst anzunehmen und dann ihre Mitschüler, um dann von den Mitschülern angenommen zu werden. Möglichkeiten hierzu bieten das Projekt „Sozial handeln“ sowie das Methoden- und Kommunikationstraining.

Das Johanneum bietet und entwickelt dazu verschiedene Voraussetzungen:

  1. Klassensituation:
    - günstige Klassengrößen
    - gutes Sozialklima
    - positive Lernatmosphäre
    - Klassenlehrer unterrichtet viele Stunden in der Klasse
    - Klassenlehrer unterrichtet über mehrere Jahre in der Klasse
    - Stete Weiterentwicklung einer förderlichen Lernumgebung
  2. Eltern/Lehrer:
    - enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Eltern und Lehrern
    - Austausch der betroffenen Eltern untereinander
    - Zusammenarbeit mit Fachärzten und Schulpsychologen/Psychologen
  3. Lehrer:
    - Teilnahme der Lehrkräfte an externen und internen Fortbildungen
    - erhöhte Aufmerksamkeit für ADS/ADHS – Schüler; Entwicklung der Schülerbeobachtung im Unterricht; Auswertungsbögen und Fragebögen sind vorhanden;
    - Austausch mit unterrichtenden Kollegen insbesondere auf turnusmäßigen Klassen- und Stufenkonferenzen
    - Differenzierung in der Aufgabenstellung
    - außerunterrichtliche Aktivitäten
    - Angebot von Förderunterricht

Literatur:

  • Der aufmerksamkeitsgestörte/hyperaktive Schüler in der Schule.
    Arbeitsmaterial für die Hand des Lehrers. Freistaat Sachsen. Staatsministerium für Kultus
  • Schüler helfen. Neomedia Verlag Reken