Und plötzlich ist alles anders…
Volle Klassen, Lautstärke im Raum, Gedränge auf den Gängen und lange Schlangen vor der Mensa gehören seit Ende Mai der Vergangenheit an. Nicht nur für die Schüler, sondern auch für uns Lehrer hat die neue Situation an der Schule einige Veränderungen mit sich gebracht.
Natürlich muss zunächst das veränderte Unterrichten genannt werden. Wenn die Klasse nur in halber Stärke vor einem sitzt, laufen 45 oder 90 Minuten entspannter ab. Plötzlich auftretende Unruheherde können schnell behoben werden. Nun ist es möglich, viel stärker auf den Einzelnen einzugehen. Es gibt keinen Schüler, der sich hinter der mitarbeitsstarken Schülerin vor ihm abducken kann. Jeder ist gefordert, mitzumachen. So fallen Leistungslücken eher auf und können besser behoben werden.
Überhaupt scheint das Verhältnis zwischen Lehrer und Schüler relaxter zu sein. Ein kleiner Plausch auf dem Innenhof, während man die zehnminütige Pause genießt? Kein Problem! Mal kurz über das Wochenende sprechen? Gelingt ebenfalls reibungslos, wenn man noch zur Aufsicht im Klassenraum sitzen bleibt.
Aber auch das gibt’s: "Seid ihr die A-Gruppe?" "Habe ich den Stoff vergangenen Mittwoch in der B-Gruppe vermittelt, oder wart ihr das?" "Wo sind wir doch gleich stehen geblieben?" Ohne eine gute Sequenzplanung, das musste ich in der ersten Woche feststellen, kommt man ganz schnell durcheinander. Sonst einmalig vermittelter Stoff muss nun doppelt erklärt werden. Zum Teil aber mit richtig tollen Erlebnissen: Ich habe neulich in der Klasse 10a eine Pro-Contra-Diskussion zum "Faust" angeleitet. Eine Klasse – zwei komplett verschiedene Ergebnisse! Wann, wenn nicht jetzt, bekommt man das so eins zu eins gegenübergestellt?
Nicht zuletzt vermisst man natürlich die Klasse als Komplettpaket. Gerade erst gewachsene Gemeinschaften, wie im Falle einer fünften Klasse, werden aufgebrochen. Eventuell bestehende Freundschaften werden auf die Probe gestellt.
Zudem vermisse ich die Gemeinschaft der Lehrer in der Mensa. Gemütlich über dem dampfenden Teller Nudeln zu sitzen, sich noch Nachschlag von der Free-Flow-Theke zu holen und beim Plausch den Tag ausklingen zu lassen – das fehlt mir wirklich sehr.
Von daher, mein Fazit: So manch eine Veränderung hat sich positiv auf mein Wohlbefinden an der Schule ausgewirkt. Die Klassengemeinschaft kann aber nicht ersetzt werden.
Text: Beatrice Liebig
Die Schule in Corona-Zeiten
In diesem Bericht erfahrt ihr, was die Schule für Corona-Schutzmaßnahmen für die Schüler der 5. - 7. Klasse trifft. Das Wichtigste ist aber: immer Abstand halten!!!
Als Erstes geht man morgens über den Innenhofeingang herein und desinfiziert sich die Hände.
Wenn man dann den Gang entlang zu den Räumen gehen will, wird einem die Einbahnstraße auffallen. In den Gängen stehen nämlich Stühle, an die Absperrband gespannt ist. Man muss dann immer rechts gehen. In den Räumen stehen einzelne Tische, an denen auch nur ein Stuhl steht, damit der Mindestabstand eingehalten werden kann. Außerdem sind alle Klassen in A und B Gruppen eingeteilt. Also ist nur die halbe Klasse in einem Raum. Die Gruppen gehen auch nur alle zwei Tage, immer abwechselnd, in die Schule. Dadurch kriegen wir jedoch weniger Unterricht direkt in der Schule und mehr Aufgaben, die wir dann zuhause erledigen (dafür sind die Wochenenden länger).
Die Pausen verbringen wir jetzt in den Räumen und nicht wie sonst auf dem Hof oder im Foyer.
Dafür gehen wir aber während des Unterrichts zweimal für ca. 10 min. auf den Innenhof. Und das Ganze einmal pro Block (einmal zwischen der 2. und 3. Stunde und einmal zwischen der 4. und 5.Stunde).
Die Mittagspausen sind auch nicht mehr dieselben: das Essen in der Mensa kann nicht mehr selber ausgesucht werden, sondern steht jetzt abgepackt für die Schüler bereit. Auch kann nur noch eine begrenzte Anzahl an Schüler an den Tischen sitzen.
Aber was sagen denn die Schüler dazu? Manche finden es cool, andere empfinden die Regeln als nervig und unnötig. "Dadurch, dass die Klassen getrennt sind, bin ich auch von meinen Freunden getrennt. Das ist schade", berichtet uns eine Mitschülerin.
Kleinere Grüppchen haben aber auch ihre Vorteile: "Es ist viel ruhiger bei uns geworden und man kann sich besser konzentrieren!", freut sich eine Sechstklässlerin.
Auch die Lehrer können sich jetzt mehr Zeit für alle im Unterricht nehmen, uns mehr helfen und auch mal auf alle Fragen eingehen. Dafür muss aber auch alles zweimal erklärt werden.
Hoffentlich können wir bald alle wieder normal und wie gewohnt zur Schule gehen.
Bis dahin: Bleibt gesund!
Text: Hedwig Menzel (5c), Helene Schuster (5c)