Bereits im Januar 2024 besuchten wir, Albertine Frey (5b) und Paul Richter (6b), den Schulsanitätsdienst. Wir wurden vom stellvertretenden Gruppenleiter Konstantin Klein aus Klasse 11 mit den Worten "Willkommen zum Ausbildungsdienst" begrüßt. Wir stellten einige Fragen und waren sehr überrascht von den Antworten, die wir von den Schülern bekamen, die an der Ausbildungsstunde teilnahmen. Nachfolgend entstand ein Artikel über die Schulsanitäter.
Bewusstlose Personen, rausgesprungene Kniescheiben und abgebrochene, blutende Fingernägel beim Basketball. Klingt krass? Um diese und ähnliche Einsätze kümmern sich die Schulsanitäter des Johanneums. Es gibt auch manch ekelige Fälle … zum Beispiel Erbrochenes. Iiiiiigitt.
Das mussten einige Schulsanitäter schon oft machen, denn sie sind bereits längere Zeit dabei. Und man fragt sich: "Wieso bleiben sie immer noch beim Schulsanitätsdienst?" Sie nehmen an der Arbeitsgemeinschaft teil, weil Freundschaften entstanden sind und die meisten ein klares Ziel verfolgen: "In den Rettungsdienst zu gehen." Außerdem haben sie viel Spaß, denn es ist schön, im alltäglichen Dienst Menschen in nichtalltäglichen Situationen zu helfen, wenn sie nicht weiterwissen und Probleme haben.
Aber Vorsicht! Gerannt wird nie im Einsatz, denn die eigene Verletzungsgefahr ist hoch, wie Konstantin Klein, der Leiter der AG, uns mitteilte. Trotzdem müssen sie sich beeilen, vor allem bei Bewusstlosigkeit und blutenden Wunden. Dann werden sie von Herrn Tzeuschner – bei dem sie früh ihr Einsatzhandy abholen – zu ihrem Einsatzort gerufen. 95 % der Schülerinnen und Schüler befinden sich jedoch schon zu diesem Zeitpunkt im Saniraum. Die wenigsten sind außerhalb davon zu finden.
Aber keine Angst: Die Schulsanis müssen sich nicht erst umziehen, bevor sie einer Person helfen. Aber damit sie für andere Schüler identifizierbar sind, ziehen sie sich z.B. beim Tag der offenen Tür ihre Malteser-Kleidung an. Ansonsten tragen sie Kärtchen bei sich und einen speziellen Koffer. In diesem befinden sich lediglich Hilfsutensilien für einen Einsatz an "sichtbaren" Teilen des Körpers, z.B. Verbandsmaterialien, Kompressen und Manschetten. Denn: Die Schulsanitäter dürfen nicht alles machen: Ihnen ist nicht gestattet, etwas in den Körper einzuführen. Das beginnt schon bei der Einführung eines Fieberthermometers ins Ohr oder bei der Tablettengabe. Bei allem, was lebensbedrohlich ist, muss der Notarzt gerufen werden.
Ansonsten reicht der Einsatz der Sanitäter oft schon aus. Im Frühling sind insbesondere Krankheiten wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Bauchschmerzen und Stürze üblich. Vor allem werden sie aber gebraucht, wenn es draußen sehr heiß ist. Denn dann treten gehäuft Kreislaufprobleme auf. Als der Tag der offenen Tür im Sommer stattfand, waren sogar 21 Patienten zeitgleich im Saniraum untergebracht. Ansonsten sind an einem "normalen" Schultag etwa fünf Schüler im Saniraum anzutreffen.
Wenn ihr jetzt selbst Lust bekommt, teilzunehmen, dann habt ihr die Möglichkeit, ab der 6. Klasse mit der Ausbildung anzufangen und ab der 7. Klasse im Einsatz aktiv mitzumachen. Wie schon erwähnt, müsst ihr euch dazu an den Leiter der AG wenden: Konstantin Klein aus der Klasse 11 ist der Ansprechpartner in der Schule und stellvertretender Gruppenleiter des Schulsanitätsdienst und der Malteser Jugend in Hoyerswerda. Kevin Schwarzer leitet den Schulsanitätsdienst und die Malteser Jugend in Hoyerswerda und bietet einmal im Monat den Ausbildungsdienst an. Da lernt auch Konstantin noch viel dazu!
Wir wollten auch wissen: "Gibt es Einsätze, bei denen ihr denkt: Warum zum Teufel mach ich das hier eigentlich?" So wichtig und hilfreich die Arbeit der Schulsanitäter auch ist, aber sie verpassen oft Unterricht oder sogar Leistungskontrollen, weil sie meist Schüler betreuen (müssen), die beim Sekretär besser aufgehoben wären. Trotzdem sind sie bis zur Abholung ihres Patienten an den Einsatz gebunden – und das kann sehr lange dauern! Dann den ganzen Unterrichtsstoff nachzuholen, ist für viele nervig.
Trotzdem machen sie ihren "Job" gern, denn es gilt: anderen zu helfen und dabei eigene (Ekel)Grenzen zu überwinden.
Interviewer: Albertine Frey (5b), Paul Richter (5b)