Zum Projekt „Jugendliche auf den Spuren der slawischen Völker“ des Christlichen Gymnasiums Johanneum Hoyerswerda mit dem Gymnasium Jiri Orten aus Kutna Hora/Kuttenberg, tschechische Republik vom 15. - 19. Juni 2015
Am Montag, dem 15. Juni war die Luft in der Klasse 9a des Johanneums vor lauter Aufregung förmlich zum Schneiden: Grund war der lang ersehnte Rückbesuch unserer Partnerschule aus Kutna Hora. Im Oktober letzten Jahres waren wir Gäste in Tschechien und lernten neben interessanten Dingen aus der tschechischen Geschichte vor allem die Gastfreundschaft unserer Partnerschüler und deren Eltern kennen.
Die so entstandenen Freundschaften pflegten viele Schüler in den letzten Monaten mittels der sozialen Netzwerke, sodass wir auch an diesem Tag genau über die Fahrt der tschechischen Gruppe informiert waren und Punkt 12.00 Uhr ihnen an der Schule einen freundlichen Empfang bereiten konnten. Nach dem obligatorischen Schulrundgang fuhren die tschechischen Schüler in unserer Begleitung dann aufgeregt in unsere Heimatorte, um ihre Gasteltern und Unterkünfte zu erkunden.
Die nachfolgenden Tage waren dann geprägt von der Bearbeitung verschiedener Themenfelder unter der großen Überschrift „Das Leben der Sorben als eine slawische Minderheit in Deutschland“. Grund für dieses Projekt war der Wunsch unserer tschechischen Partner, denn dieses Thema spielt eine Rolle im Lehrplan an tschechischen Gymnasien.
In verschiedenen Präsentationen stellten die Schüler des Johanneums jeweils die Exkursionsschwerpunkte vor, dies geschah in deutscher, aber auch in englischer bzw. sogar tschechischer Sprache. So erhielten die Austauschschüler z. B. in Vorträgen einen Einblick in die sorbische Geschichte und Kultur, die sie dann im Sorbischen Kulturzentrum Schleife durch viele Darbietungen und Exponate vertiefen konnten.
Auch die Probleme der Lausitz als Braunkohleregion mit der Abbaggerung von Dörfern und dem Verlust der Heimat wurde thematisiert und durch einen Blick von Aussichtsturm in den Tagebau Nochten verdeutlicht.
Den Höhepunkt bildete gewiss der Mittwoch. Auf dem Programm stand eine Besichtigung der Slawenburg in Raddusch und bei schönstem Sonnenwetter eine ausgedehnte Paddeltour durch die Fließe des Spreewaldes. Dabei fuhren wir in gemischten Booten und vertieften somit weiter unsere Partnerschaften. Den Abschluss der inhaltlichen Arbeit bildete dann ein Besuch in der Hauptstadt der Sorben, in Bautzen.
Im Sorbischen Museum erhielten wir ergänzende Einblicke in das Leben der Sorben, erschlossen uns in einem Stadtrundgang wichtige Baudenkmäler von Bautzen und tauchten in der Wasserkunst bis tief in die mittelalterliche Geschichte der Stadt ein. Beim abendlichen Grillen mit den Gasteltern verbreitete sich dann schon ein bisschen Wehmut, denn alle hatten das Gefühl, dass diese Woche irgendwie schneller als eine normale Unterrichtwoche vergangen ist.
Hiermit bedanken wir uns auch im Namen unserer Partnerschule recht herzlich bei allen am Projekt beteiligten Institutionen, ein besonderer Dank geht an die Förderer des Projektes, die uns diesen Austausch durch ihre finanziellen Zuwendungen ermöglichten. Namentlich der Förderkreis des Johanneums und die Sächsischen Bildungsagentur, Regionalstelle Bautzen. Dass es sich lohnt, in solche Projekte zu investieren, das beweist allein die Dauer unserer Zusammenarbeit, sie besteht schon seit 1997.