Die Russischklasse der Klassenstufe 9 der Christlichen Schule Johanneum Hoyerswerda besuchte im September 2017 - wie in jedem Jahr - die Partnerschule in Kutna Hora (Tschechische Republik)
Eine Woche lang verbrachten wir bei unseren Freunden und deren Familien in der tschechischen Stadt Kutna Hora. Am Montag wurden wir nach einer vierstündigen Busfahrt herzlich von den tschechischen Schülern und Lehrern in Empfang genommen. Nach dem Stärken in der Schulmensa ging es in unsere Gastfamilien, die uns einen angenehmen und schönen Aufenthalt während des Partneraustausches ermöglichten.
Am nächsten Tag wurden wir durch den Schulleiter freundlich begrüßt und danach lernten wir die Schule durch einen Vortrag und bei einer Schulführung kennen. Ebenfalls schauten wir uns eine kleine Präsentation an, in der uns der betreuende Deutschlehrer über die Tschechische Republik informierte und zwar über geografische Besonderheiten oder die Einteilung des Landes. Die erste Strophe der tschechischen Nationalhymne haben wir gelernt und wir durften im Gegenzug den tschechischen Schülern unsere deutsche Hymne vorsingen.
Nach diesen ersten Ereignissen erkundeten wir die Stadt Kutna Hora bei einer „Rätsel-Stadtrallye“. Es gab Teams, bestehend aus jeweils zwei deutschen und zwei tschechischen Schülern. Dazu erhielt jedes Team zwei Aufgabenblätter mit Fragen zu den verschiedenen Sehenswürdigkeiten der Stadt. Die Schwierigkeit war darin, dass auf einem Blatt die Aufgaben auf Deutsch geschrieben waren, die wir den tschechischen Partnern erklären mussten, und zwar mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln. Nach der Stadtrallye besuchten wir das ehemalige Silberbergwerk der Stadt. Wir mussten Schutzkleidung, bestehend aus Kittel und Helm mit befestigter Lampe, anziehen, da die alten Stollen sehr eng – an einigen Stellen waren sie nur 40 cm breit – und mit zum Teil nur 1,50 m Höhe recht niedrig waren. Wir konnten uns sehr gut vorstellen, wie hart die Arbeit in diesen Stollen gewesen sein musste. Es war für uns alle ein sehr interessanter Ort.
Während der Woche besichtigten wir auch die St. Barbara Kathedrale, die dank ihrem gotischen Stil bewundert wurde, das Beinhaus in dem Stadtteil Sedlec. Besonders die Geschichte und Gestaltung des Beinhauses, in dem aus menschlichen Knochen gefertigte Kunstwerke wie Kronleuchter oder Familienwappen zu sehen sind, faszinierten uns sehr.
Mit vollgepackten Lunchpaketen ging es am Mittwoch mit dem Zug in die Hauptstadt Tschechiens, nach Prag. Dort konnten wir sehr viel Architektur bewundern. Unser Ziel waren die wichtigsten Gebäude und Sehenswürdigkeiten der Moldaumetropole. Über die Burger-Treppe ging es mit langem Anstieg zur Prager Burg. Während des Anstieges waren wir beeindruckt vom Goldenen Gässchen und erhielten von unserem tschechischen Lehrer einige wichtige Informationen zum St.-Veits-Dom. Unsere Anstrengungen wurden mit einer Wachablösung und einem wunderschönen Ausblick auf Prag belohnt. Weiter gingen wir durch den riesigen Komplex der Prager Burg in die Richtung Karlsbrücke, wo wir die barocken Standbilder und gotischen Brückentürme bewundern konnten. Bis hin zur Aposteluhr auf dem Altstädter, wo wir Halt machten, um diese im Betrieb zu sehen. Die Stadtführung endete auf dem berühmten Wenzelsplatz. Nach einer individuellen Freizeit ging es mit dem Zug zurück nach Kutna Hora, wo die Gasteltern schon warteten.
Leider hieß es am Freitagmorgen wieder Abschied nehmen von Kutna Hora. Wir hatten eine erlebnisreiche Woche mit unseren Freunden. Fiel die Kommunikation am Anfang noch ein wenig schwer, so verstanden wir uns am Ende super. Der Besuch der Partnerschule in Kutna Hora brachte allen Teilnehmern viele neue Informationen, Erkenntnissen und Erfahrungen. Sie eröffnete ihnen den Weg zu einem anderen Land, anderer Menschen, neuer Kultur und neuer Sprache. Für uns Schüler war die Fahrt ein großes Erlebnis, die zusätzlich auch die Klasse sehr stark zusammen brachte.
Nun freuen wir uns schon sehr auf den Gegenbesuch der tschechischen Schüler hier in Hoyerswerda im Frühjahr 2018.
Wir bedanken uns bei den Organisatoren dieser Reise und auch bei der SBA Bautzen und dem Förderkreis Johanneum für die finanzielle Unterstützung.