Im Rahmen des Schüleraustausches fuhr unsere Klasse, die Kl. 9a des Christlichen Gymnasiums Johanneum aus Hoyerswerda vom 26.04.2009 bis 30.04.2009, nach Fulda zu unserer Partnerschule der "Winfriedschule".
Das Programm war voll gepackt mit Ausflügen und Exkursionen. Neben der Bischofsstadt Fulda mit ihrem schönen Dom und der Fahrt nach Frankfurt fand ich den Besuch der Gedenkstätte "Point Alpha" sehr beeindruckend, Geschichte direkt am authentischen Ort zu erleben und zu begreifen.
Wir konnten uns die Grenze direkt ansehen, wo sie schon 40 Jahre im Kalten Krieg stand, wo sich die Vorposten von Nato und Warschauer Pakt gegenüberstanden. Dort sind auch Sicherungsanlagen mit Sicherungselementen aufgebaut, so dass ich mir jetzt vorstellen kann, wie unüberwindbar diese Grenze gewesen sein muss, wie viel Mut die Menschen hatten, die über diese Grenze in den Westen flüchten wollten. Leider haben es viele nicht geschafft, sie wurden getötet oder gefangen genommen.
Durch meine Eltern weiß ich, dass es früher gar nicht so einfach war, in andere Länder zu reisen. Heute kann ich es mir gar nicht vorstellen, dass ich nicht nach Fulda, in den Schwarzwald oder nach Berlin (West) reisen könnte. Kein Wunder, dass es vielen zu "eng" in dem kleinen Land "DDR" wurde und sie dafür ihr Leben riskierten.
Aber die Masse nahm das doch offensichtlich so hin - Oder?
Ich finde es gut, dass sich engagierte Menschen dafür einsetzen, solche Gedenkstätten zu erhalten, damit auch noch viele Schüler nach uns das Leben an und mit der Grenze kennen lernen. Für mich ist selbst der Fall der Mauer zwischen Ost- und Westdeutschland schon Geschichte, weil ich da noch gar nicht geboren war. Für meine Eltern und Großeltern war es aber real und sie wissen noch genau, wie sich das "anfühlte". Erst durch die Gespräche zu Hause wurde mir klar, wie die Mauer das Leben meiner Familie beeinflusst hat, wie sie damit umgegangen ist und wie sie die Öffnung der Grenze erlebt hat. Ich kann mir gar nicht vorstellen, nur zwischen Ostsee und Erzgebirge Urlaub zu machen, ich will auch mal in andere Länder reisen - für mich kein Problem! Aber was wäre, wenn die Grenze noch da wäre?